Biographisches
1985 habe ich mein Ärztediplom an der Budapester Semmelweis Universität für Medizinwissenschaften erworben, wo ich mich mit großer Hingabe auf die Laufbahn einer Ärztin vorbereitete. Ich hätte auf einem solchen Gebiet arbeiten wollen, wo es keine Spezialisierung gibt. Weil mir stets eine lehrende und vorbeugende, den ganzen Menschen umfassende Anschauung am Herzen lag. Dem wurde in meinen Plänen die Existenz als Hausarzt gerecht. Mit dem Beginn des beruflichen Lebens wartete ich jedoch ein wenig.
Noch auf der Universität heiratete ich meinen Mann, mit dem ich nunmehr 36 Jahre harmonisch zusammenlebe. Während der Universitätsjahre wurden drei, nach dem Abschluss noch ein weiteres Mädchen geboren, die jetzt alle auch selbst Mütter sind. Nach der Universität verbrachte ich vier Jahre zuhause, dann begann ich mich im Rahmen des Támasz (deutsch: Stütze) Fürsorgenetzwerks mit Sucht- und chronischen Psychiatriepatienten zu beschäftigen.
Es war enttäuschend, die Nutzlosigkeit bzw. Schädlichkeit der medikamentösen Behandlungen zu sehen. Ich begann also andere Wege zu suchen. So wurde ich Suchttherapeutin für Ohr-Akupunktur, danach Spezialistin für Heilpflanzen und Lebensberaterin. Für mich wurde es immer offensichtlicher, in welch hohem Maße seelische Spannungen die Lebensqualität meiner Mitmenschen zerstören, und ich begann, mich auch mit seelischen Problemen zu beschäftigen. Die erste Station dabei war die Familientherapie, denn die Familie ist für uns alle ein wichtiges Medium. Ich erlangte den Titel einer Familientherapeutin, absolvierte Kurse mehrerer Richtungen, am nächsten liegt mir vielleicht die kontextuale Richtung (Nagy Iván Böszörményi). Dem folgte die Ausbildung als Kotrainer für gewaltfreie Kommunikation (Rosenberg), eine Ausbildung für Mentalhygiene an der Semmelweis Universität für Medizinwissenschaften, eine Assistentenausbildung für Psychodrama, Kurse für Familienaufstellung sowie Ausbildung für Familienführung. Mein Profil veränderte sich allmählich, später – bei abwechselnder Anwendung der verschiedenen Methoden – befasste ich mich mit Selbsterfahrungsgruppen, individuellen Gesprächen und therapeutischer Meditation (Aufklärung und Auflösung des seelischen Hintergrundes von Krankheiten). Neben der seelischen Heilbehandlung wurde die körperliche Heilung geringer gewichtet.
Danach trat eine neue Wende in unserem Leben ein, bei meinem Mann wurde ein Hirntumor diagnostiziert. Über uns bekannte, genesende Krebspatienten kamen wir zur paläo-ketogenen Ernährung und dies bereicherte und entwickelte in vielerlei Hinsicht meine Vorstellung von der gesunden Lebensweise. Mein Mann ist seitdem symptomfrei (bei ärztlicher Kontrolle, doch nach der Biopsie ohne jeglichen Eingriff) und lebt ein vollwertiges Leben.
In einer verschärften Situation, aus eigener Erfahrung wurde es meine Überzeugung, dass es die Evolutionsmedizin ist, in deren Rahmen all das Wirklichkeit wird, worauf ich mich an der Universität vorbereitete. Sie beschäftigt sich mit dem ganzen Menschen, nicht nur mit einem Teil von ihm, grundsätzliche Aufgabe ist es, den Patienten zu unterrichten, denn das Mittel zur Heilung, die Nahrung, wird er selbst herstellen, und dieses Heilmittel verursacht keinerlei Schäden. Es ist für jedermann erreichbar, zerstört in keiner Weise die Lebensqualität und es gibt keine Nebenwirkungen. Ich bin darangegangen, aufs Neue Biochemie zu lernen, auf Vorträge und zur Ausbildung zu gehen. Neben der Behandlung der Seelen beschäftige ich mich wieder mit der körperlichen Heilung.